Veranstaltung: | Landesausschuss I/2023 |
---|---|
Antragsteller*in: | Landesvorstand (dort beschlossen am: 26.01.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 26.01.2023, 11:09 |
A1: Stadt.Land.Wo? Was die Jugend treibt Wie geht es weiter? Folgeprojekt im Bereich Jugendbeteiligung
Antragstext
Die KLJB Bayern führt ihr neues Projekt im Themenbereich Jugendbeteiligung durch
und knüpft dabei an das Forschungsprojekt „Stadt. Land. Wo? Was die Jugend
treibt“ (2017-2020) an.
Das Projekt trägt den Titel XXXX (wird beim Landesausschuss eingefügt)! Als
größter christlicher Jugendverband in ländlichen Räumen Bayerns wollen wir uns
dafür einsetzen, dass die Jugend bei politischen Fragen und Entscheidungen
gehört wird und mitbestimmen darf. Wir wollen die Bedürfnisse und Ideen junger
Menschen sichtbarer machen, indem diese qualifiziert und gezielt in politische
Strukturen eingebunden werden. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen kennen
ihren ländlichen Wohn- und Lebensraum mit dessen jeweiligen Eigenheiten,
Potenzialen und Schwächen. Sie sind Expert*innen darin, was ihre Zielgruppe
benötigt.
Wir werden in dem Projekt an strukturellen Möglichkeiten arbeiten, die eine
bayernweite Jugendbeteiligung in ländlichen Regionen fördert, ermöglicht und
langfristig etabliert.
In der praktischen Umsetzung werden nach Möglichkeit Fachkräfte für mindestens
zwei Jahre beschäftigt sein. Die Finanzierung dieser wird über externe Mittel
realisiert. Es werden mindestens zwei Landkreise in Bayern hinsichtlich
Jugendbeteiligung auf Gemeindeebene hin erprobt und evaluiert. Die Evaluierung
hat dabei wissenschaftlichen Anspruch und wird professionell begleitet. In der
konkreten Umsetzung werden die Verhältnisse vor Ort miteinbezogen, sodass
Kooperationen mit anderen Jugendverbänden oder Organisationen denkbar sind oder
an diese angeknüpft werden.
Die Projektkoordination bildet ein Team des ehrenamtlichen Landesvorstandes mit
hauptamtlichen Mitarbeiter*innen aus der Landesstelle, welche sich um die
Finanzierung und die Trägerschaft des Projekts kümmern. Dabei stehen das
Bildungsreferat und das Referat für Öffentlichkeitsarbeit und politische Arbeit
für fachliche Fragen beratend zur Seite. Die Projektkoordination ist außerdem
Bindeglied zur wissenschaftlichen Begleitung und stellt den Kontakt zu
Netzwerken, Fachkreisen und den jungen Menschen auf dem Land her. Sie nimmt die
inhaltliche Planung sowie die Ideenentwicklung vor und trifft
Grundsatzentscheidungen.
Ziel ist es, in der Projektzeit Strukturen so zu etablieren, dass sie auch nach
Ende des Projektes weiterbestehen. Wir setzen auf eine nachhaltige Umsetzung von
Jugendbeteiligung, welche die Mitarbeit und Unterstützung der jeweiligen Region
einfordert. Durch die wissenschaftliche Begleitung wollen wir unsere Ergebnisse
veröffentlichen und die gemachten Erfahrungen an Regionen weitergeben, die
ebenfalls mehr Jugendbeteiligung fördern wollen. Das Projekt kann diesen
Regionen Starthilfe, Inspiration und Ermutigung geben, sich für mehr politische
Partizipation aus den Reihen ihrer Jugend einzusetzen.
Wir als KLJB fungieren im Anschluss an die Projektzeit als Expertin und können
beratend zur Seite stehen. In der Politik wollen wir mit gelungenen
Musterbeispielen für mehr Jugendbeteiligung als Aufgabe aller Städte und
Gemeinden Bayerns eintreten. So hoffen wir, unser jahrelanges jugendpolitisches
Engagement für verbindliche Regelungen zur politischen Jugendbeteiligung in der
Bayerischen Gemeindeordnung endlich zum Erfolg zu bringen.[1]
[1] Vgl. Beschluss „Wir haben was zu sagen! Demokratie braucht Jugendpolitik“
(KLJB-Landesversammlung, 28.5.2017) und die Stellungnahmen von KLJB und BJR bei
der Anhörung zur Jugendbeteiligung im Bayerischen Landtag am 6.5.2021.
www.bjr.de/jugendbeteiligung
Begründung
Die Grundlage der Notwendigkeit eines Projekts im Bereich Jugendbeteiligung bildet die Landjugendstudie „Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt“ aus dem Jahr 2020. Diese zeigte große Unzufriedenheit über die Möglichkeiten der politischen Einflussnahme durch junge Menschen auf dem Land, da die politisch Verantwortlichen weder großes Interesse noch hohes Engagement für deren Belange und Teilhabe an den Tag legen. Durch eine Veränderung des Status quo hin zu mehr politischer Partizipation von jungen Menschen sehen diese aber auch viel Potenzial zur Verbesserung. Die Möglichkeit zur Verantwortungsübernahme und zur Mitgestaltung des eigenen Lebensumfelds fördert nicht nur die Selbstwirksamkeit junger Menschen, indem sie ihre Umwelt aktiv mitgestalten können, sondern trägt auch wesentlich zur Bindung und Identifikation an den ländlichen Heimatort bei, welche mögliche Abwanderung vorbeugt.
Betrachtet man den bisherigen zeitlichen Ablaufplan, so hat am Landesausschuss II 2022 ein Studienteil zum Thema „Jugendbeteiligung“ stattgefunden. Im Zuge dessen erfolgte ein Austausch mit den Diözesanverbänden und den Arbeitskreisen, bei welchem Ideen, Wünsche und Anregungen für ein mögliches KLJB-Projekt zum Thema Jugendbeteiligung kamen. Auf die Ergebnisse des Austausches wird in der weiteren Planung und Durchführung Bezug genommen und ein Projekt entwickelt, das aus den Köpfen junger Menschen heraus entstand und auch für die Jugend stehen soll.
Im Dezember 2022 traf sich die Projektkoordination zu einem Auftakttreffen, bei dem in die Zukunft geschaut sowie Ziele gesteckt wurden. Es wurden Aufgaben und Erwartungen bezüglich der Projektkoordination und der Fachkräfte definiert und Finanzierungsmöglichkeiten aufgelistet.
Im weiteren Vorgehen soll auf dem Landesausschuss I 2023 mit Hilfe der Diözesanverbände und der Arbeitskreise ein Titel für das Projekt gefunden werden und in diesem Zuge die Befürwortung des Projekts aus dem Verband eingeholt werden.
Für die zukünftige Arbeit werden die Gremien der Landesebene weiterhin genutzt, um die Diözesanverbände und Arbeitskreise auf dem Laufenden zu halten und Feedback einzuholen. Außerdem kann die Diözesanebene helfen, mögliche Modellregionen zu gewinnen und regionale Kontakte zu vermitteln.
Änderungsanträge
- Ä1 (Dorothee (AK GuL), Eingereicht)